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Bild von Manfred Müller

So, hier möchte ich ein wenig ausführlicher über mich berichten für die Leute, die es vielleicht interessiert ;-). Da die Erinnerung mit der Zeit nachlässt, kann es sein, dass ich ab u. zu was ergänzen muss, wenn mir wieder was einfällt (>>> <<<).


Ich bin im Juni 1965 in Karlsruhe in der Schützenstraße in der Wohnung meiner Eltern geboren worden. Ich wog gerade mal 700 g, laut Aussage von meiner Omi.


Kurz nach meiner Geburt ließen sich meine Eltern scheiden u. ich kam zu meiner Omi, die das Sorgerecht für mich bekam. Da ich X-Beine hatte, wollten die Ärzte meine Beine brechen u. gerade richten. Das ließ meine Omi aber nicht zu. Sie sagte, dass sie das alleine hinbekommt. Wie sie das gemacht hat weiß ich leider nicht. Heute habe ich noch ganz leichte X-Beine.


>>> Ich erinnere mich, dass wir in der Rittnertstraße in Durlach einige Zeit gelebt haben, da lebte mein Opa noch, der meine Omi oft schlug. <<< Als ich ca. 3 Jahre alt war, ich konnte kaum über die Fensterbank schauen, zog meine Omi mit mir in die Oststadt, Haizingerstraße 13 Ecke Tullastraße, direkt am Straßenbahndepot u. keine 5 Minuten Fußweg zur Tulla-Schule.


>>> Die Geschwister von meiner „Mutter“, Tante Gitti u. Onkel Manfred, habe ich öfters gesehen. Onkel Manfred hat sogar für kurze Zeit bei uns gewohnt. <<<


1971 wurde ich eingeschult, in die Tulla-Schule. Von meinem Vater oder meiner Mutter habe ich bis dahin nichts gehört, keine Karte, kein Anruf weder zu Weihnachten noch zum Geburtstag. Ich war u. blieb vergessen ...


Ich bekam mit, dass meine Mutter ein weiteres Mädchen geboren hatte u. ich bekam ein Bild von ihr gezeigt - ein Blondschopf mit Locken. Sie sei aber adoptiert worden. Später erfuhr ich durch lauschen, was Kinder halt gerne machen, dass meine „Mutter“ immer wieder andere Männer hatte u. noch mehrere Kinder in die Welt gesetzt u. zur Adoption freigegeben hat. Dass sie ein Problem mit dem Alkohol hatte u. das auch in der Zeit, als sie mit mir schwanger war. Na, Gott sei Dank hat das keine Schäden hinterlassen ... ... ... oder doch ? ;-).


In der Schule hatte ich es ab der 4. Klasse auch nicht gerade leicht, da ich figürlich nicht der Norm entsprach (meine Omi hat es mit dem Aufpäppeln zu gut gemeint). Ich wurde gehänselt u. auch verschlagen. Meine Omi sagte, dass ich mich wehren solle. Gut, ich wehrte mich, aber es hielt nicht lange, dann gingen sie wieder auf mich los. Erst als ich es nicht mehr aushielt, heulend nach hause lief u. sie alle verfluchte, hörte es auf. Na ja, die Kraft der Gedanken, Gefühle, Überzeugungen (der Glaube kann Berge versetzen).


Meine Omi arbeitete extra wegen mir bei der BNN - sie trug morgens um 3:00 Uhr die Zeitungen aus u. ging Kassieren, damit sie mittags daheim war, wenn ich aus der Schule kam.


Gesundheitlich war es auch immer schlimm mit mir, denn mehrere Jahre war ich immer um die Weihnachtszeit krank, hatte immer hohes Fiber, 40 °C. Pocken, Wasserpocken u. ich weiß nicht, was sonst alles. Ich lag immer im Wohnzimmer auf dem Couchbett u. Omi legte sich eine Matratze auf den Boden, damit sie gleich mitbekam, wenn bei mir sich was verschlechterte.


Als ich 12 Jahre alt war, suchte ich im Telefonbuch nach meinem Vater. Der erste Anruf schlug fehl, der 2. war ein Treffer. Eine Frau am Telefon sagte mir, dass mein Vater in Kur sei. Später erfuhr ich, dass es eine Lüge war, denn er war im Gefängnis. Den Grund habe ich nie so richtig gesagt bekommen.


Der Tag, an dem mein Vater mich kennenlernen wollte, kam. Ich war natürlich sehr aufgeregt u. freute mich. Es klingelte, ich machte auf u. meine Freude verging. Er schwankte in die Wohnung, denn er war stinkbesoffen ... Ich blieb nicht lange in seiner Gesellschaft u. verzog mich in mein Zimmer ... .


Meine Tante Gitti, die Schwester meiner Mutter, kam oft vorbei u. brachte mir kleine Geschenke. In den Ferien nahm sie mich immer zu sich. Ich war Kindersatz, da sie keine Kinder bekommen konnte. Manchmal fand ich das soooo lästig, dass ich einmal, als sie kam, um mich wieder abzuholen, heulend in mein Zimmer lief, die Tür verschloss u. schrie, dass ich nicht mit wollte.


14.12.1979 - der schlimmste Tag meines Lebens

Als ich 14 Jahre alt war, bekam ich morgens, bevor ich zur Schule ging, einen Anruf vom Krankenhaus, dass meine Omi einen Unfall hatte u. dass es sehr schlimm sei. Ich holte eine Freundin meiner Omi, die im Haus wohnte, aber sie erfuhr am Telefon auch nicht mehr. Später standen zwei Polizisten vor der Tür, die mir lächelnd (heute denke ich, dass es Verlegenheit war) mitteilten, dass meine Omi tödlich verunglückt ist. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich rannte ins Wohnzimmer u. heulte ...


Tante Gitti kam u. nahm mich zu sich nach Hagenbach in die Pfalz. Sie hatte damals eine Diskothek, die Motothek, u. wohnte obendran. Dadurch war sie abends immer unten in der Disco.


Ich erfuhr, dass Omi direkt vor dem Haus meiner Freundin Charly von einem Mercedesfahrer, der mit erheblich erhöhter Geschwindigkeit gefahren ist, überfahren wurde. Ein paar Tage später holte ich meine Freundin ab u. sah vor ihrem Haus einen Schuh von Omi liegen ...


Der Lebensgefährte von Tante Gitti, damals Onkel Muffti, machte den DJ u. trank natürlich immer viel, was dieser Job ja so mit sich bringt, u. ging auch öfters auf meine Tante los ... einmal sogar drohte er ihr mit einer Axt. Als ich das sah, ließ ich einen Brüller u. schrie: „Hör auf, das ist doch nicht normal.“ Es gab einen Wortwechsel zwischen Tante Gitti u. ihrem Lebensgefährten, aber er ließ zum Glück von ihr ab.


Dadurch, dass meine Tante mich immer nach Karlsruhe in die Schule fahren musste, kamen wir auf die Idee, dass ich doch zu meinem Vater ziehen könnte, der in Karlsruhe/Rintheim lebte. Er war damit einverstanden u. ich zog zu ihm u. seiner Lebensgefährtin. Zwei Generationen treffen aufeinander ... Das war ungefähr Anfang/Mitte 1980.


Vom Regen in die Traufe. Da mein Vater Krebs hatte, dachte er, er könnte das Problem mit Alkohol ertränken (dabei hat er das Problem konserviert). Er saß täglich in der Wirtschaft u. erzählte ständig Lügen über mich. Ich versteckte mich hinter der Couch u. bekam mit, wie er bekannte Leute anrief u. über mich redete, natürlich Lügen. Ich kochte, hinter der Couch liegend, vor Wut. Als ich ihn zur Rede stellte, ging er auf mich los. Ich wehrte mich, aber das machte ihn noch wütender. Aber ich konnte immer wieder ausweichen u. ihn schließlich zur Ruhe bringen, ich weiß nur nicht mehr, wie.


1980 - 1983 machte ich eine Lehre als Friseuse in Rintheim, im Salon Bluck, der kurz danach von Frau Reichelt übernommen wurde. Da ich nur 70 DM Taschengeld bekam u. mir mein Essen teilweise selbst kaufen musste, lief ich jeden Morgen zu Fuß ca. 1/2 - 3/4 Std. von Rintheim in die Berufsschule in der Adlerstraße.


Irgendwann in dieser Zeit meldete sich plötzlich meine „Mutter“. Sie sagte, ich könnte sie doch mal besuchen kommen. Da ich sie kennenlernen wollte, sagte ich zu. Also fuhr ich in den Ferien nach Euskirchen u. besuchte sie. Sie u. ihr Lebensgefährte, der aus erster Ehe mehrere ältere Kinder hatte, sorgten sich rührend um mich. Aber, als ich meine „Mutter“ mal zu ihrem Putzjob begleitete u. mitbekam, dass sie mit demjenigen, für den sie putzte ein Techtelmechtel hatte, war ich in den Erzählungen meiner Omi bestätigt. Ich war nicht überrascht, aber enttäuscht (die Hoffnung stirbt zuletzt). Danach hörte ich zum Glück nur noch 2 - 3 mal von ihr.


1983 - mit 18 beendet ich meine Lehre u. zog sofort aus in ein kleines Zimmer, bei dem die Toilette auf dem halben Stock war. Im Winter war die Toilette immer eingefroren, so dass ich einen Heizlüfter reinstellen musste. Aber egal, denn ich war endlich frei, endlich mein eigenes Leben leben, ohne Zwänge, ohne Alkoholismus, ohne Ärger. Zwar klaute mein Vermieter mir von der Toilette ab und zu Strom, aber das war das kleinste Problem.


Kurz vor Weihnachten 1983 wurde ich von Frau Reichelt entlassen (hätte sie damit nicht bis nach Weihnachten warten können?). Vom Arbeitsamt aus machte ich von März bis August 1984 eine Weiterbildung in Durlach im Salon Uschi, die ihr Geschäft damals in der Rittnertstraße hatte. Einen Monat nach Beendigung meiner Weiterbildung bekam ich eine Stelle in der Waldstadt bei Intercoiffeur Heberdinger. Da ich mein erstes Gehalt erst am Ende des Monats bekam, hatte ich wenig Geld, was mir dann auch noch von einer Kollegin geklaut wurde. Jeder wusste, wer es gewesen war, doch man konnte es nicht beweisen. Diese Dame blieb aber nicht mehr lange. Hier arbeitete ich ca. 2 Jahre.


1985 kam ich mit meinem jetzigen Mann zusammen, den ich schon 3 Jahre kannte. Über zwei Ecken erfuhr ich, dass Tante Gitti mit meinem Mann nicht einverstanden war. Aber das interessierte mich natürlich überhaupt nicht. Ich wollte mir von niemanden mehr in mein Leben eingreifen lassen. Ich hörte nichts mehr von ihr außer, dass sie in Holland oder Belgien leben soll.


1986 zogen wir in die Stadt in den Alten Brauhof, weil wir einen Job als Hausmeister-Ehepaar angeboten bekommen haben u. nahmen an.  Er als Hausmeister, ich als Treppenhauskosmetikerin (Putzfrau). Wir machten den Job zusammen mit einem zweiten Hausmeister-Ehepaar. Das tolle war, dass ich mir die Zeit selbst einteilen konnte, wie ich es wollte. Das Negative war, dass rund im die Uhr jemand da sein musste, also wir beiden Hausmeister im Wechsel. Eine Woche wir 24 Stunden am Tag. Die andere Woche das andere Hausmeisterpaar. Bei Urlaub entsprechend eben die 2 - 3 Wochen - 24 Std. am Tag.


Am 10.10.1986 heiratete ich meinen jetzigen Mann. 


1988 bekamen wir einen Job als Hausmeister in einem Ortsteil von Karlsruhe angeboten. Ein noch im Bau befindliches Objekt. Ein Einkaufszentrum mit Wohnungen obendran u. Geschäften untendran. Wir zogen dorthin u. begannen mit unserem Job in einem völlig neuen Gebäude, welches wir erstmal inspizieren mussten u. erst mal schauen mussten, was wo ist. Wir waren so gut wie auf uns alleine gestellt. Diesen Job machen wir immer noch. Er als Hausmeister, ich reinige die Treppenhäuser, Flure, Glastüren, Kellerräume, Fenster usw.


Über die Arbeit als Hausmeister könnte man ein Buch schreiben, denn, was man da alles erlebt ist manchmal nicht zu fassen.


Zwischendurch u. nebenbei habe ich in Rintheim bei einem Packservice am Fließband gearbeitet, aber ich fand es extrem hart, schnell u. auch noch genau arbeiten zu müssen u. das für einen Hungerlohn. Schnell arbeiten ist ja OK, aber schnell u. noch super genau, das fand ich nicht OK. Nach einem Jahr kündigte ich. Diese Ausbeutung machte ich nicht mehr mit.


1992 bekam ich einen Job bei der Deutschen Post als Eilzustellerin, also Eilbriefe, Wertpakete, Telegramme usw. im Schichtdienst. Jeden Tag eine andere Schicht. Mal nachts um 03:00 Uhr, mal abends um 17:00 Uhr. Das hat mich so gereizt u. unausgeglichen gemacht, dass alles u. jeder darunter gelitten hat, natürlich auch ich. Nach 3 Monaten kündigte ich.


1993 bekam ich einen Job als Verkäuferin im damaligen Pfannkuch. Das machte ich nur 1 Jahr lang, denn ich bekam Knieprobleme.


An einem Abend, keine Ahnung mehr, wann das war, rief meine „Mutter“ an u. versuchte mir Honig ums Maul zu schmieren ... Gabilein hier Gabilein da, Bussi hier, Bussi da. Sie war wieder mal betrunken. Ich sage ihr, dass ich nichts mit ihr zu tun haben will u. dass sie mich in Ruhe lassen soll.


Ein paar Tage später flatterte ein Brief der Stadt Euskirchen bei mir ein, in dem stand, dass meine „Mutter“ von mir u. meinem Mann Unterhalt fordert. ... aaaaaah, ich viel aus allen Wolken. Waaaaas will die? Unterhalt?  Ist diese Frau wahnsinnig? Hat mich nach meiner Geburt weggeschmissen, hat noch nie einen Pfennig für mich bezahlt, noch nie eine Karte geschickt, hat nie was von mir wissen wollen (erst als ich angefangen habe, Geld zu verdienen, (har, warum wohl ...). Und diese fremde Frau fordert von mir u. auch noch von meinem Mann Unterhalt!? Aaaaarrrrrrggggrrrr. Wenn diese Frau an diesem Tag bei mir vor der Tür gestanden wäre, weiß ich nicht, was ich gemacht hätte ... (... es ist nur im Kopf).


Ich ging zum Anwalt, erzählte die ganze Geschichte u. ließ einen Brief von ihm aufsetzen. Ich hörte zum Glück nichts mehr von ihr.


1996 - 1999 war ich im Roller Möbeldiscounter als Verkäuferin tätig. Das war manchmal nicht so einfach. Mein damaliger Chef hatte Psychologie als Hobby. Er spielte Kollegen gegeneinander aus, um zu sehen, wie sie reagieren. Oder, wenn man mal krank war u. ihm das per Telefon mitteilte, sagte er: „Ja, da haben sie ja Zeit drüber nachzudenken, ob sie wirklich krank sind“. Das muss man sich mal vorstellen. Bei mir hat er das auch angewandt u. da er mit sämtlichen Antworten u. Reaktionen rechnetet, hatte man keine Chance, gegen ihn anzukommen. Aber ich habe ihn gekriegt. Als er nicht mit rechnete, habe ich ihn mal zur Rede gestellt, was das immer sollte u. warum er einem grundlos immer ein schlechtes Gewissen einreden wollte usw. ... . Damit hat er wirklich nicht gerechnet u. war natürlich auch nicht vorbereitet wie sonst, hähä. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte u. murmelte: „Reine Rhetorik, reine Rhetorik. Und weg war er. Ab da hatte ich meine Ruhe.


Die Arbeit bei Roller wurde immer ätzender, nein, nicht die Arbeit, sondern die Kunden, sie wurden immer schwieriger, unverschämter, aggressiver u. da ich ein freundlicher Mensch bin, habe ich das mit der Zeit nicht mehr so wegstecken können, mich grundlos anschreien zu lassen. Ich wollte aufhören, aber das Geld hielt mich immer wieder fest ... wie es halt so ist.


Im November 1998 bekam ich plötzlich Schmerzen in den Sehnen, dann wieder in den Gelenken, dann in den Muskeln. Ständig wechselten die Bereiche. Mal waren es die Arme, mal die Beine. Ich konnte teilweise kaum noch laufen. Dann kam ständiger Husten dazu, der nicht aufhören wollte. Ich quälte mich mehrere Tage im Roller rum (schön blöd), bis es nicht mehr ging. Nun bekam ich auch noch Fiber dazu.


Ich ging zum Arzt. Der machte sämtliche Tests, Ultraschall, Bluttests, eben das ganze Programm. Er vermutete Rheuma, ich sagte ihm mit Bestimmtheit: „Nein, das ist was anderes.“ Er sah mich an, als ob ich nicht wisse, was ich da sage. Als er nicht mehr weiter wusste, überwies er mich ins Krankenhaus. Ganze 14 Tage war ich dort in der Onkologie auf der Isolierstation, da sie nicht wussten, ob es ansteckend ist. Der Besuch musste über einen Balkon in mein Zimmer kommen. Ich wurde wieder geröntgt, CT, MR, mehrere Bluttest, Ultraschall, Augenuntersuchung, Unterleibsuntersuchungen, Lungenfunktionstests, Bronchoskopie mit Biopsie ... .


Das Ergebnis war: SARKOIDOSE (was sagte ich noch zu meinem Arzt ...?). Eine Krankheit, bei der die Ärzte nicht wissen, was die Ursache ist, aber wie man sie bekämpft - mit Kortison. Da ich im Stadium 1 war, heilte sie bei mir ohne Kortison fast aus. 1 % Restrisiko eines erneuten Ausbrechens dieser Krankheit ist immer noch vorhanden. Ich bin der Meinung, dass sie bei mir durch den Stress ausgelöst wurde u. durch die Zwänge, die ich mir selbst auferlegt habe. Seit dem versuche ich in allem das Positive zu sehen u. das Leben nicht zu ernst zu nehmen, was aber machmal nicht so einfach ist, denn die Gesellschaft u. die Regierung macht es einem in der Beziehung nicht gerade leicht.


Ich musste was ändern. Ich kündigte bei Roller u. ging zum Arbeitsamt. Nach vielen Untersuchungen vom Arbeitsamt wurde festgestellt, dass ich nur noch bürotauglich bin u. dass ich einen Job annehmen sollte, bei dem es nicht so stressig zugeht. Hach ja, nicht zu stressig ... so einen Job muss man erst mal finden.


1999 - 2000 Ich machte eine 1-jährige Umschulung als staatlich anerkannte Fachfrau für Büroorganisation und Textverarbeitung in der Merkur Akademie. Es war eine sehr anstrengende u. doch sehr schöne Zeit. Wir hatten strenge, aber super Lehrer. Bei meinen Kommilitoninnen gab es eine Karin, die sich, wie ich, mit Esoterik beschäftigte. Wir beide sorgten für eine bestimmte Atmosphäre. Bei jeder Klausur brachten wir ätherische Öle mit, die beruhigend u. Konzentrationsfördernd waren, z. B. Rosmarinöl. Es war insgesamt ein toller Zusammenhalt.


2000 - direkt anschließend an die Umschulung machte ich 3 Monate einen Englisch-Anfängerkurs in der Merkur Akademie.


Kurz nach meinem Englisch-Anfängerkurz, im Januar 2001, bekam ich eine Stelle bei einer Firma, die verschieden Prüfstände, Verdünnungssysteme, Partikelmessgeräte usw. herstellt. Hier arbeite ich noch heute u. bearbeite die Aufträge - Auftragsbestätigungen, Lieferscheine, Rechnungen, Versand, Zoll. Bei diesem Job weiß ich nie, was mich täglich erwartet, was teilweise interessant, teilweise ganz schön anstrengend ist. Man lernt immer wieder was dazu u. hat oft mit komplizierten Vorgängen zu tun wie z. B. Zoll. Jedes Weltland (z. B. USA, China, Japan, Russland, Arabien usw.) hat seine eigenen Zollvorschriften.


Ich lebte, wie ja schon erwähnt, mein Leben als Einzelkind, zwar in dem Wissen, dass es noch Halbgeschwister gibt, aber diese waren ja adoptiert u. außerdem, wenn ich meine eigenen Unterlagen schon nicht bekam, wie sollte ich dann was über meine Halbgeschwister rausbekommen?


Der Tag des Schicksals.

Am 14.04.2008 flatterte wieder mal ein Brief ins Haus von einem Jugendamt aus der Nähe von Euskirchen. Ich überflog den Brief u. las erst nur den Namen meiner „Mutter“. „Ooooh nein“, dachte ich erst “nicht schon wieder“. Dann las ich den Brief richtig durch. Dann noch mal ... u. noch mal ... u. noch mal. Ich glaubte nicht, was ich da las. Eine Dame erzählte von ihrem Kollegen, der als Adoptivkind aufwuchs, u. wusste, dass er noch Geschwister hat, die er gesucht u. 2 davon auch gefunden hat. Ich sei anscheinend das letzte Glied der Kette. Ich sollte mich doch mal melden. Ich wusste nicht so recht, ob ich das glauben sollte. Oder ob das nur eine Art Bettelbrief war. Also suchte ich im Internet nach dem Jugendamt u. fand es auch sowie die Angestellten unter denen auch mein Bruder u. die Dame, die den Brief geschrieben hat, aufgeführt waren.


Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Hin- u. hergerissen von meinen Gefühlen rief ich dann doch die Dame an. Ich gab ihr meine Telefonnummer u. meine Homepage-Adresse. Und schon abends rief mich mein Bruder Markus zurück. Ich weiß nicht mehr was wir geredet haben, auf jeden Fall wusste er Sachen, die sonst keiner so leicht wissen konnte.


Also ich bin die älteste, dann kommt Ilona, Markus u. Michael (mit ihm haben wir noch keinen Kontakt). Na ja, wir schickten uns e-Mails. Ich schickte Bilder von mir u. meiner Omi, Tante, Vater. Markus schickte Bilder von sich u. seiner Familie u. gab mir die Internetadresse u. Telefonnummer von meiner Schwester. Mit meiner Schwester Ilona telefonierte ich zwei Tage später knapp 3,5 Stunden lang.


Es ist total ungewohnt nach 42 Jahren Einzelleben zu sagen: „Mein Bruder, meine Schwester“. Ich habe es immer noch nicht so richtig realisiert.


17.05.2008  Juuuchuuu der Kreis ist geschlossen. Unser Bruder Michael hat von uns erfahren u. hat sich gemeldet. Erst haben wir gechattet, dann telefoniert. Aber da es schon spät war, konnten wir leider nur ca. 1,5 Std. reden u. haben aber schon einige Gemeinsamkeiten festgestellt. Oh, ist das aufregend. Jetzt hat sich der Geschwisterkreis geschlossen. Toll.


Im Juni 2008 hat Markus unsere Tante Gitti gefunden. Natürlich habe ich sie gleich angerufen u. sie war total überrascht u. hat sich riesig gefreut nach 26 Jahren etwas von mir zu hören. Einen Tag später hat sie angerufen u. mich u. meinen Mann zu sich nach Belgien eingeladen. Das Wochenende drauf sind wir dann hingefahren u. über´s Wochenende geblieben. Es war eine interessante Erfahrung für mich.


Auf der Rückfahrt von Tante Gitti sind wir noch bei meinem Bruder Markus vorbei. Wir sahen uns das erste Mal persönlich. Es kam mir vor, als kennen wir uns schon ewig, als wären wir nie getrennt gewesen. Auch seine Frau u. Töchter sind ganz liebe Menschen.


Jetzt müssen wir (besser gesagt Markus) nur noch unseren Onkel Manfred finden, dann ist die Familie komplett.


August 2008 - Waaahnsinn, mein Bruder Markus hat Onkel Manfred gefunden. Jetzt muss unsere Tante Gitti Kontakt aufnehmen mit ihm. Bin gespannt, wie es weitergeht.

Oktober 2008 - Meine Tante hatte Kontakt mit Onkel Manfred aufgenommen u. somit war er vorbereitet auf mich. Am nächsten Tag habe ich Onkel Manfred angerufen. Er war super gut drauf. Es hat richtig Spaß gemacht, mich mit ihm zu unterhalten. Über 3,5 Stunden haben wir telefoniert - Rekord *lach*.


Wieder ein schwarzer Tag. Am 20.11.2008 wurden wir nachts um ca. 04:00 Uhr durch sturmklingeln aus dem Schlaf gerissen. Charly war es u. sagte, dass unten ein Auto brenne. Wir sofort auf die Terrasse u. das Auto gegenüber von unserem brennen sehen. Natürlich gleich die Feuerwehr gerufen, uns schnell angezogen u. runter. Frank gleich mein kleines Hupferle weggefahren, das schräg gegenüber stand. Ich wollte unser großes Auto wegfahren, aber ...


...  es brannte, brannte lichterloh von der Schnauze her. Wir waren total geschockt. Es kam uns wie eine Ewigkeit vor, bis die Feuerwehr kam u. alles löschte. Aber bis dahin verbreitete sich das Feuer rasend schnell nach hinten. Man glaubt es kaum. Das Auto gegenüber, ein Audi, war natürlich auch zur Hälfte verbrannt. Das Auto, das neben unserem stand, war seitlich verschmort/geschmolzen. Zufälligerweise waren die beiden Autos Leihwägen ...


Bis zum nächsten Morgen wurden die verbrannten Autos bewacht, bis die Kripo u. Sachverständigen kamen, um stundenlang alles zu untersuchen u. hunderte von Fotos zu machen. Am späten Nachmittag wurden dann unser Auto u. der Audi abgeschleppt. Eine Spezial-Reinigungsfirma reinigte den Parkplatz.


Da schafft man u. schafft man, um sich einiges leisten zu können, spart u. spart, u. dann so was. Womit haben wir das verdient???


Ende Januar erfuhren wir von der Kripo, dass es Brandstiftung war. Na klasse. Was haben wir denn nur getan, dass uns jemand so etwas antut? Neid? Hass? Verspätete Rache für ... keine Ahnung was? Haben wir mal jemanden schief angeschaut? Hass auf alle BMW´s? Oder einfach nur irgendwelche Idioten, die nichts besseres zu tun haben, als Schaden anzurichten?


Heute ist der 11.09.2009. Ungefähr im März habe ich Probleme mit meiner Seite/Hüfte bekommen. Ich konnte kaum noch Treppen hochlaufen, vom Sitzen aufstehen u. nachts kaum schlafen. Meine tägliche Hausarbeit wurde immer schmerzhafter u. auch im Geschäft hatte ich Probleme, wenn ich vom Stuhl aufstehen musste oder, wenn ich unten in der Produktion war, wieder die Treppen hochzugehen. Ich habe natürlich ein paar Wochen gewartet, bis ich endlich mal zum Arzt ging. Denn ich dachte: „Was von alleine kam, geht auch wieder von alleine“. Tja, dem war eben mal nicht so.


Also das Übliche, Hausarzt, Überweisung zum Orthopäden. Dann mal einen Orthopäden finden ...  Von einem Kumpel habe ich eine gute Adresse bekommen u. zu dem bin ich dann. Na ja, meinen Termin bekam ich, wie soll´s anders sein, erst viel später. Aber dann ... kam der Tag ... des Grauens ... Untersuchung, Röntgen. Die Diagnose: Coxarthorose beidseitig, LWS-Spondylose, muskuläre Disbalance u. angeborene beidseitige Hüftdisplasie. Das Urteil: Erschießen. *lach* Natürlich nicht erschießen.


Mein Arzt machte mir den Vorschlag, eine Reha zu machen, da ich sonst über kurz oder kurz (nicht lang) ein künstliches Hüftgelenk bräuchte. Und natürlich muss ich abnehmen. Ja, ja, immer das Gleiche. Bei meiner jährlichen großen Untersuchung beim Hausarzt ist alles OK. Er sagte sogar, da ich so super gute Werte habe, bräuchte ich aus medizinischer Sicht nicht abnehmen. Und nun kommt der Orthopäde u. sagt genau das Gegenteil. Klasse. Ist ja auch sooooo einfach.


Also, ich beantragte bei der Rentenanstalt die Reha. Klar, dass die natürlich ablehnten. Also legten mein Orthopäde ich Widerspruch ein u. .... siehe da, sie haben sie mir genehmigt. Zwar wollte mein Arzt eine stationäre, aber ich bekam nur eine ambulante Reha genehmigt.


Bis ich den Termin im Rehazentrum bekam, verging auch noch eine lange Zeit.

Leider hörte ich von einigen Leuten, dass dieses Rehazentrum nicht besonders gut sein soll. Dass die Leute kranker raus kommen, als sie reingingen. Na danke, dachte ich, das lässt ja wirklich hoffen ... Aber ich lasse mich ja nicht beeinflussen u. bilde mir mein Urteil selbst.


Im Oktober hatte ich dann meine 3 Wochen Reha. Die Leute, die negativ über dieses Zentrum redeten, hatten irgendetwas falsch gemacht, denn es war super. Man wurde zwar ganz schön gequält von den Physiotherapeuten, aber es half. Und wenn einem was zu schmerzhaft war, sagte man es u. es wurde vorsichtiger behandelt. Die gesamte Belegschaft war gut geschult u. verstanden was von ihrem Job. Und das Essen war gut. Zwar bin ich jeden Tag heim gekommen u. tot auf die Couch gefallen, aber ich würde jederzeit wieder dort hin gehen, wenn ich es bräuchte u. die Chance dazu bekommen würde.

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